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Jetzt um diese Uhrzeit ...

... ging vor 85 Jahren für ganz viele Menschen die Hölle los.


Und meine Großeltern waren dabei ... als Täter !



Ich weiß nicht, was sie genau am 09./10.11.1938 gemacht haben.

Eine Zeit vor meiner Geburt wurde bei uns zu Hause niemals besprochen ... es gab sie - zumindestens für mich - nicht!


Und wenn ich meine anderen Großeltern gefragt hatte, hieß es immer

"wir haben nichts mitbekommen"

"wir wussten gar nichts"


Meine Recherchen viel später haben dann ergeben, dass meine Großeltern nicht nur überzeugt vom System waren.

Sie waren aktiv dabei !!

Und mein Großvater hat viele Artikel und Bücher veröffentlich, wie man durch Selektion am schnellsten ethnisch reine Gesellschaften schaffen kann ...


Das alles ist das eine ...


Mich wunderte aber immer wieder, warum Nachfahren in der zweiten Generation nicht nur diesen (selbst nicht erlebten) Zeiten nachtrauern, sondern auch sich heute noch für diese damaligen Überzeugungen stark machen.


Und da wissen wir heute aus der Forschung so viel mehr ...

... die Dinge werden übertragen)* - die positiven genauso wie leider auch die negativen !!


Deshalb ist es sooo wichtig ... immer wieder erinnern

und wieder zu erinnern

und wieder zu erinnern


und in den Diskurs gehen

und in den Dialog gehen

und aufklären


Ich bin davon überzeugt, dass ich diesbezüglich heute mehr über meinen Großvater weiß, als mein Vater. Aber dies war lange Arbeit und Recherche ...


Also lasst uns NICHT VERGESSEN

und vor allen Dingen unsere Nachfahren erinnern






)*

Die transgenerationale Übertragung kann in vielen Bereichen erfolgen. Hier mal einige Beispiele, wie sich verschiedene Muster und Charakteristika über Generationen hinweg manifestieren können:

  1. Kulturelle und soziale Werte: Einstellungen, Glaubenssätze und Normen können von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden und prägen so die sozialen Identitäten und Verhaltensweisen.

  2. Psychische Gesundheit: Abgesehen von Trauma können auch Tendenzen zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen transgenerational weitergegeben werden. Dies kann durch genetische Prädispositionen sowie durch Modelllernen und die familiäre Umgebung beeinflusst sein.

  3. Erziehungsmethoden: Elterliche Erziehungsstile, die oft von den eigenen Eltern übernommen werden, können über Generationen hinweg fortbestehen, sowohl positive Erziehungspraktiken als auch negative, wie Vernachlässigung oder Missbrauch.

  4. Berufliche Interessen und Fähigkeiten: Bestimmte Talente, Interessen und berufliche Neigungen können in Familien kultiviert und von Generation zu Generation weitergegeben werden.

  5. Gesundheitsverhalten und -zustände: Gewohnheiten in Bezug auf Ernährung, Bewegung und Gesundheitsfürsorge können tief in der Familienstruktur verankert sein und die körperliche Gesundheit über Generationen hinweg beeinflussen.

  6. Sozioökonomischer Status: Die ökonomischen Bedingungen und der soziale Status einer Familie haben oft langfristige Auswirkungen und können die Chancen und das Umfeld der Kinder beeinflussen.

  7. Traumatische und positive Erlebnisse: Während traumatische Ereignisse oft im Fokus stehen, können auch positive Erlebnisse und Errungenschaften, wie die Überwindung von Schwierigkeiten oder besondere Erfolge, prägende Einflüsse auf nachfolgende Generationen haben.

Die Mechanismen der transgenerationalen Übertragung sind komplex und können psychologische, soziale, kulturelle und biologische Faktoren umfassen. Sowohl bewusste als auch unbewusste Prozesse spielen dabei eine Rolle, ebenso wie die Interaktion mit der individuellen Entwicklung und der jeweiligen Umwelt.


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