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Das Echo der Vergangenheit

Heilung und Wachstum nach Gewalterfahrungen


Am Vatertag, einem Tag voller Sonnenschein, fand ich mich in Gedanken an eine Zeit zurückversetzt, die weit weniger hell war: meine Schuljahre an einem privaten katholischen Gymnasium, das seit 2016 geschlossen ist.

Diese Institution war einst mein täglicher Aufenthaltsort und, wie ich nicht nur selber erfuhr, sondern nun auch aus der Presse, ein "regulärer" Ort des Missbrauchs und der Gewalt.


Das Bild zeigt eine düster beleuchtete Szene in einem Klassenzimmer, die einen gealterten und benutzten Eindruck vermittelt. Im Vordergrund steht ein alter Holzschreibtisch, bedeckt mit Kreidestaub. Auf dem Schreibtisch liegen ein großer Kreideblock, einige abgebrochene Kreidestücke und zerrissene Papierstücke. Verschiedene Bleistifte sind über den Tisch verteilt. Im Hintergrund befindet sich eine große, staubige Tafel, die mit unleserlichen Kreideschmierereien bedeckt ist. Über der Tafel hängt ein dunkles Holzregal, auf dem einige abgenutzte Bücher gestapelt sind. Die Wände sind aus dunklen Backsteinen, was der Szene eine schwere, fast melancholische Atmosphäre verleiht. Das Licht ist gedämpft und konzentriert sich auf den Schreibtisch und die Tafel, wodurch die Textur der Materialien und der verlassene Zustand des Raumes hervorgehoben werden.

Rückblick in eine dunkle Vergangenheit


Als ich eben wegen einer E-Mail des Freundeskreises der Schule durch Bilder und Artikel blätterte, stieß ich auf Berichte, wie mein früheres Gymnasium öffentlich als Ort von Missbrauch und körperliche Züchtigung erwähnt wurde.

Die Erinnerungen an die Gewalt, die sowohl von Lehrkräften ausgeübt als auch unter Schülern praktiziert wurde, kamen schmerzhaft zurück. Wie konnte eine Bildungseinrichtung, die Werte und Moral lehren sollte, zu einer Brutstätte für solche Grausamkeiten werden?



Die langfristigen Folgen von Gewalterfahrungen


Diese Gewalt, die ein normalisierter Teil unseres Schulalltags war, hatte ich lange zu vergessen versucht.

Doch durch meine berufliche Laufbahn, in der ich Menschen in Veränderungsprozessen und Mediation unterstütze, wurde mir zunehmend - und gerade eben ganz besonders - bewusst, wie tief diese Verletzungen sitzen. Sie schlummern in uns, oft unerkannt, bis sie plötzlich und unerwartet wieder an die Oberfläche kommen.



Anerkennung als erster Schritt zur Heilung


Die ersten Schritte zur Überwindung dieser Schatten der Vergangenheit beginnen mit der Anerkennung ihrer Existenz. Viele Menschen versuchen, ihre traumatischen Erlebnisse zu ignorieren oder zu verdrängen – eine "dicke Betonplatte" über die Probleme zu legen. Doch diese Methode ist nur eine kurzfristige Lösung. Die Vergangenheit lässt sich nicht ewig unterdrücken; sie bricht früher oder später hervor.



Musik und Kunst als Ventil


Personen wie Wolfgang Niedecken von BAP haben ihre traumatischen Erlebnisse durch Musik verarbeitet – eine Methode, die auch anderen helfen kann, ihren Schmerz in etwas Positives umzuwandeln. Kunst und kreative Ausdrucksformen bieten oft einen Weg, um mit Schmerz umzugehen und ihn in etwas Transformatives zu verwandeln.



Die Rolle der Gemeinschaft und des Verständnisses


Als Coach und Mentor sehe ich meine Aufgabe darin, Menschen nicht nur bei beruflichen Veränderungen zu unterstützen, sondern ihnen auch zu helfen, ein gesundes Umfeld zu schaffen, in dem sie gedeihen können. Dies erfordert oft, dass wir uns unseren früheren Traumata stellen und aktiv daran arbeiten, sie zu überwinden.



Lebenslanges Lernen aus Erfahrungen


Die Weisheit von Viktor Frankl, dass

Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.

ist ein mächtiges Werkzeug.


Diese Wahl zu treffen, bedeutet, unsere Freiheit und unsere Entwicklung zu nutzen. Es geht darum, diesen kritischen Moment zu erkennen und ihn zu nutzen, um bewusst zu entscheiden, wie wir voranschreiten wollen.




In diesem Sinne ist der heutige Tag nicht nur ein Tag zum Feiern, sondern auch ein Tag zum Reflektieren. Es ist ein Tag, an dem wir nicht nur die Sonne genießen, sondern auch die Schatten der Vergangenheit anerkennen und sie als Teil unseres Weges sehen, der uns zu dem gemacht hat, wer wir heute sind. Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, ein Umfeld zu schaffen, das nicht nur frei von Gewalt, sondern auch voller Verständnis und Wachstum ist.



Ich gehe jetzt erstmal raus an die frische Luft und genieße die Natur ....


Auf dem Bild sieht man eine ruhige, idyllische Landschaft. Ein großer Teich mit klarem Wasser spiegelt den strahlend blauen Himmel und die umstehenden Bäume wider. Einige Wolken ziehen am Himmel entlang und hinterlassen dünne, weiße Kondensstreifen. Am Rande des Teichs wachsen saftig grüne Gräser und Sträucher. Jenseits des Wassers erheben sich verschiedene Bäume, darunter ein markanter Weidenbaum, dessen Äste sanft zum Wasser hinabneigen. Im Hintergrund sind die Dächer und Fassaden eines kleinen Dorfes sichtbar, unterbrochen von weiteren Bäumen und Grünflächen. Das Bild strahlt eine friedliche, naturverbundene Atmosphäre aus und zeigt die Schönheit eines sonnigen Tages im Freien.

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